CoIQ Marktanalyse: Privatanleger werden vorsichtiger – NVIDIAs Bewertung stellt ein Risiko dar

Unsere neueste Umfrage unter Teilnehmern der Börsensimulation informunity.de zeigt die stärkste Eintrübung des Anleger-Sentiments seit dem Einbruch der Aktienmärkte im August 2024. Der Einstieg in Aktieninvestments wird nicht mehr überwiegend als vorteilhaft angesehen, und das wahrgenommene Risiko an den Aktienmärkten hat deutlich zugenommen. US-amerikanische Unternehmen, insbesondere aus dem Software- und IT-Sektor, werden weiterhin als besonders vielversprechend eingeschätzt. Kryptowährungen nehmen den ersten Platz unter den Assetklassen mit den höchsten Renditeerwartungen ein. Bei der NVIDIA-Aktie geht die Mehrheit davon aus, dass sie nun überbewertet ist und die Nachfrage des Chipherstellers aufgrund effizienter Modelle aus China unter Druck geraten könnte. Dennoch bleibt der Chip-Hersteller aufgrund seines breiten Produktportfolios strategisch stark positioniert auf dem KI-Markt.

Methodik: Seit 2008 messen und verfolgen wir die kollektiven Anlageentscheidungen von über 65.000 Teilnehmern an der von uns betriebenen Börsensimulation und Performance-Tracking-Plattform informunity. Unser Ziel ist es, die kollektive Intelligenz dieser Gruppe zu nutzen, um die aktuelle Marktlage einzuordnen. Die Teilnehmer sind größtenteils Privatanleger, verfügen über umfassende Erfahrung, einen nachweisbaren Track Record und sind im Durchschnitt etwa 40 Jahre alt.

Einstiegszeitpunkt für Aktieninvestments nicht mehr optimal

Die Einschätzungen zum aktuellen Zeitpunkt für Aktieninvestments haben sich im Vergleich zu den Vormonaten deutlich verschlechtert. Insgesamt halten 35 % der Befragten den Zeitpunkt für „eher schlecht“, 17 % für „schlecht“ und 4 % sogar für „sehr schlecht“. Auf der anderen Seite bewerten 27 % die Situation als „eher gut“, 11 % als „gut“ und 4 % als „sehr gut“. 2 % der Befragten äußerten keine Meinung zu diesem Thema.

Die Risiken am Aktienmarkt nehmen deutlich zu

Das wahrgenommene Risiko am Aktienmarkt hat sich ebenfalls deutlich erhöht und liegt nun so hoch wie zuletzt im August, als eine mögliche Rückabwicklung des Yen-carry-trades Anleger verunsicherte. 43 % der Teilnehmer schätzen das Risiko als „eher hoch“ ein, während 30 % es als „hoch“ und 10 % sogar als „sehr hoch“ bewerten. Nur 12 % halten das Risiko für „eher gering“ und lediglich 2 % für „gering“. Weitere 2 % der Befragten haben keine Meinung dazu.

Kein klares Bild bezüglich der erwarteten Aktienmarkt Performance

Auch die Umfrageergebnisse bezüglich der erwarteten Performance am Aktienmarkt auf sechs Monate haben sich eingetrübt und lagen bisher nur im August tiefer. 35 % erwarten eine „eher negative“ Entwicklung, während 36 % eine „eher positive“ Entwicklung sehen. 10 % der Befragten sind optimistisch und erwarten eine „positive“ Entwicklung, während 9 % eine „negative“ und 4 % eine „sehr negative“ Entwicklung prognostizieren. Weitere 4 % sind sehr positiv gestimmt. 2 % der Befragten äußerten keine Meinung.

Die USA bleiben der vielversprechendste Aktienmarkt

Die Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass sich einige Märkte in den nächsten sechs Monaten besser als andere entwickeln werden. Nordamerika wird mit 29,5 % am häufigsten als Markt mit überdurchschnittlicher Performance genannt. Indien und China folgen mit jeweils 18 %. Weitere 8 % setzen auf Deutschland, 7 % auf die Eurozone ohne Deutschland und 6 % auf die Schweiz. Andere Regionen wie Großbritannien (4 %), Brasilien (4 %) und weitere (5 %) wurden weniger häufig genannt. 2 % gaben keine Einschätzung ab.

Software und IT gilt weiterhin eindeutig als der beste Sektor

Besonders positiv wird die Entwicklung von Software und IT eingeschätzt, die mit 25 % die meistgenannte Branche ist. Dahinter folgen Pharma & Gesundheit (14 %), Rohstoffe, Bau & Chemie (15 %), Energie (12 %) sowie Finanzen (10 %). Andere Sektoren wie Elektronik & Internet (9 %), Konsumgüter (6 %), Maschinen (3 %), Handel & Tourismus (4 %) und Mode & Konsum (2 %) wurden seltener als Gewinner gesehen. 2 % der Befragten hatten keine Meinung.

Kryptowährungen bieten die größten Chancen, Trend jedoch rückläufig

Kryptowährungen sind mit 26 % der Stimmen nach wie vor die meistgenannte Asset-Klasse, wenn es um die Frage geht, welche Asset-klasse in den kommenden sechs Monaten überdurchschnittlich gut abschneiden könnte. Der Trend ist allerdings nun drei Monate in Folge rückläufig. Auch bei Aktien hat die Erwartungshaltung über die letzten Monate zugunsten von Gold und Rohstoffen abgenommen: Gold liegt nun mit 23 % der Stimmen auf Platz zwei, gefolgt von Aktien mit 20 % und Rohstoffen mit 19 %. Anleihen (7 %) und Immobilien (5 %) werden als weniger attraktiv bewertet. 2 % der Teilnehmer haben keine Meinung dazu.

Umfrageteilnehmer gespalten, wenn es um NVIDIA geht

Die Einschätzung eines Einstiegs in NVIDIA ist unter Anlegern gespalten: Viele Marktteilnehmer bewerten die Aktie als überbewertet und erwarten langfristig steigenden Wettbewerbsdruck durch AMD und Intel. Zudem könnte die Nachfrage nach NVIDIA-Chips durch effizientere KI-Modelle, wie das chinesische DeepSeek, unter Druck geraten. Trotz dieser Risiken bleibt NVIDIA strategisch gut im KI-Bereich positioniert, insbesondere durch sein umfassendes Hardware- und Software-Ökosystem.

Einschätzung des Einstiegszeitpunkts für NVIDIA

Die Meinungen zur aktuellen Attraktivität eines Einstiegs in NVIDIA sind geteilt. Während 36 % der Befragten den Zeitpunkt als „eher schlecht“ und 10 % als „schlecht“ bewerten, sehen 34 % die Situation als „eher gut“ und 15 % als „gut“ an. 5 % gaben an, keine Meinung zu haben.

NVIDIA ist fundamental überbewertet

Ein Großteil der Teilnehmer hält NVIDIA für fundamental überbewertet und sieht in der Bewertung ein Risiko für den weiteren Kursverlauf des Chip-Herstellers. 30 % stimmen dieser Aussage zu, während 44 % „eher zustimmen“. Lediglich 16 % der Befragten stimmen „eher nicht zu“ und 5 % lehnen diese Einschätzung ab. Weitere 6 % haben keine Meinung.

Wettbewerbsdruck durch AMD und Intel

Langfristig könnte NVIDIA durch verstärkten Wettbewerb unter Druck geraten. 13 % der Befragten stimmen zu, dass die Margen durch AMD und Intel stark fallen werden, 33 % stimmen „eher zu“. Im Gegensatz dazu halten 33 % dies für eher unwahrscheinlich („eher nicht zu“) und 13 % für nicht zutreffend. 8 % äußerten keine Meinung.

Einfluss neuer KI-Modelle auf die Nachfrage nach NVIDIA-Chips

Die Bekanntgabe des chinesischen DeepSeek-Ki-Modells hat zu einem starken Abverkauf bei der Nvidia Aktie geführt. Auf die Frage, ob effizientere Algorithmen zu einem Einbruch der Nachfrage bei Nvidia führen werden, gaben 19 % der Befragten an, dass dies der Fall sein wird, während 40 % „eher zustimmen“. Demgegenüber stehen 26 %, die diese These „eher nicht“ unterstützen, und 7 %, die sie ablehnen. Weitere 7 % haben keine Meinung.

NVIDIAs strategische Marktstellung im KI-Bereich

NVIDIA bietet ein breites Portfolio von Hardware, Software (CUDA) und strategischen Partnerschaften, das die Marktstellung im KI-Bereich festigt. 25 % stimmen dieser Aussage zu, während 50 % „eher zustimmen“. Nur 11 % „eher nicht“ und 5 % „nicht“. 9 % haben keine Meinung zu dieser Frage.

Das informunity Top-Investor Portfolio besteht aus 100 Aktien. Auf diesem Portfolio basiert der von uns ins Leben gerufene CoIQ Collective Intelligence Fund (ISIN DE000A3C91C5) im Wesentlichen. Das Portfolio ist diversifiziert aufgestellt und passt sich schnell an neue Marktsituationen an. Die enthaltenen Unternehmen sind kapitalkräftig und in der Lage, auch lange Rezessionsphasen durchzustehen. Die Überrendite der Portfolios wurde immer in Aufwärtsphasen generiert. Da Aufwärtsphasen an der Börse deutlich überwiegen, sind wir vom langfristigen Erfolg des Portfolios überzeugt.

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Zur Umfrage: Die Ergebnisse basieren auf zwei Umfrage im Februar 2025 unter jeweils 139 und 284 Teilnehmern der von uns betriebenen Börsensimulation und Lernplattform informunity.

Anlegerhinweise: Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Vergangene Performance ist zudem kein Indikator für die zukünftige Performance. Eine Investition ist mit Risiken verbunden und kann zu einem Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Weitere Risikohinweise im Disclaimer

Balthasar Becker
, 18. Februar 2025

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