CoIQ Research: NVIDIAs Marktführerschaft in Gefahr? Das sagen die Privatanleger

Die Teilnehmer unserer Juni-Umfrage halten den aktuellen Zeitpunkt für den Einstieg bei NVIDIA mehrheitlich für ungünstig und sehen die hohe Bewertung des Unternehmens als Risiko für herbe Kursverluste. Die Abhängigkeit von externen Lieferketten wird ebenfalls als hohes Risiko angesehen. Dennoch wird NVIDIA von einer deutlichen Mehrheit als weiterhin führend im Bereich KI-Training angesehen. Die Meinungen über die Abhängigkeit vom CEO sind geteilt. NVIDIA ist mit 8,8% (Stand: 14.06.2024) noch immer die stärkste Position im Top Investor Portfolio und ist für einen Großteil der Gewinne der letzten zehn Jahre verantwortlich.

Methodik: Seit 2008 messen und verfolgen wir die kollektiven Anlageentscheidungen von über 60.000 Teilnehmern an der von uns betriebenen Börsensimulation und Performance-Tracking-Plattform informunity. In dieser Umfrage nutzen wir die kollektive Intelligenz dieser Gruppe, um die Chancen und Risiken der NVIDIA Aktie möglichst objektiv einzuordnen. Die Teilnehmer sind großteils Privatanleger, haben umfassende Erfahrung, einen nachweisbaren Track Record und sind im Durchschnitt etwa 40 Jahre alt.

Wird NVIDIAs Bewertung bald zum Problem werden ?

“Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können” hat Keynes einmal gesagt und trifft damit den Nagel auf den Kopf, was vermutlich gerade viele Investoren beim Betrachten der NVIDIA Aktie denken mögen. Der Chip Designer ging als führender Profiteur aus der KI-Entwicklung hervor und hat seit dem ChatGPT Launch im November 2022 circa 750% zugelegt: die Aktie wird nun mit einem KGV von 75 bewertet (Stand 21.06.24). NVIDIA ist seit Start der Rally 2023 die größte Position im Top Investor Portfolio und ist mittlerweile für einen Großteil der Gewinne verantwortlich.

Mehrheit sieht den aktuellen Zeitpunkt für den Einstieg bei NVIDIA als ungünstig

Auf die Frage, wie sie den aktuellen Zeitpunkt für den Einstieg in die NVIDIA-Aktie einschätzen, antworteten 53% der Teilnehmer mit schlecht oder eher schlecht. Im Gegensatz dazu bewerten 44% den Zeitpunkt als gut oder eher gut. Nur 3% haben keine Meinung dazu.

Hohe Bewertung von NVIDIA birgt laut Mehrheit Risiken

Eine große Anzahl der Befragten von 73% sieht in der hohen Bewertung von NVIDIA ein Risiko für Kursverluste. Nur 24% der Umfrageteilnehmer sehen kein großes Risiko in der aktuellen Bewertung. Circa 3% der Teilnehmer haben keine Meinung.

Mehrheit sieht erhebliche Risiken durch die Abhängigkeit von externen Lieferketten

NVIDIA ist als Halbleiterunternehmen stark von seinen Lieferanten abhängig. Diese Abhängigkeit erstreckt sich auf verschiedene Aspekte der Produktion und Lieferkette. Beispielsweise besitzt das Unternehmen keine eigenen Produktionsanlagen, sondern ist auf Auftragsfertiger wie TSMC angewiesen. Der Aussage, dass diese Abhängigkeit ein erhebliches Risiko für NVIDIA darstellt, stimmen 81% zu, lediglich 16% stimmen nicht zu. Auch hier haben 3% der Teilnehmer keine Meinung.

Viele sehen langfristig sinkende Margen für NVIDIA aufgrund von zunehmender Konkurrenz

Bei der Frage nach den langfristigen Margenaussichten von NVIDIA angesichts des zukünftig zu erwartenden Konkurrenzdrucks ergibt sich kein eindeutiges Stimmungsbild. Jeder zweite Umfrageteilnehmer sieht NVIDIAs Margen in Gefahr. 47% der Befragten halten dies jedoch für unwahrscheinlich. 3% der Befragten haben keine Meinung dazu.

NVIDIA wird als führend im Bereich KI-Training anerkannt

Die Teilnehmer wurden gefragt, ob sie der Meinung sind, dass NVIDIA führend im Bereich des KI-Trainings ist und ob dieser Bereich in den kommenden Jahren exponentiell wachsen wird. Eine überwältigende Mehrheit von 82% stimmt dieser Aussage zu, nur 11% stimmen nicht zu. Immerhin 7% haben keine Meinung.

Meinungen über die Abhängigkeit vom CEO sind geteilt

Die Frage, ob NVIDIAs künftiger Erfolg maßgeblich vom CEO Jen-Hsun Huang abhängig ist, führte zu geteilten Meinungen. 38% der Befragten stimmen der Aussage zu, dass der zukünftige Erfolg des Unternehmens stark vom CEO abhängt. Knapp jeder zweite sieht dies jedoch anders. Interessanterweise haben 18% der Befragten keine Meinung zu diesem Thema.

Portfolio Trends: NVIDIA als stärkste Portfolio Position seit Anfang 2023

Die Studie: “Long-term shareholder returns: Evidence from 64,000 global stocks” kommt zum Ergebnis, dass 2,4% aller Unternehmen zwischen 1990-2020 für die gesamte Wertschöpfung am US-Aktienmarkt verantwortlich waren. Die restlichen 97,6% der Firmen haben nicht einmal drei monatige US-Staatsanleihen geschlagen. Andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Kollektive Intelligenz erhöht die Wahrscheinlichkeit, die wenigen Top-Performer Aktien übergewichtet hoch im Portfolio zu haben, wie wir nun wieder am Beispiel der Nvidia Aktie und zuvor am Beispiel der Tesla-Aktie gesehen haben.

Seitdem die KI-Rally den Bärenmarkt 2022 beendete, ist NVIDIA die führende Position im Top Investor Portfolio und nun mit 8,8% (Stand: 14.06.2024) vertreten.

Mehr zu Performance und Portfolio findet Ihr in unserem letzten Update.

Das informunity Top Investor Portfolio besteht aus 100 Aktien. Auf diesem Portfolio basiert der von uns betriebene CoIQ Collective Intelligence Fund (ISIN DE000A3C91C5) im Wesentlichen. Das Portfolio ist diversifiziert aufgestellt und passt sich schnell an neue Marktsituationen an. Die enthaltenen Unternehmen sind kapitalkräftig und können auch lange Rezessionsphasen durchstehen. Die Überrendite der Portfolios wurde immer in Aufwärtsphasen generiert. Da Aufwärtsphasen an der Börse deutlich überwiegen, sind wir vom langfristigen Erfolg des Portfolios überzeugt.

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Zur Umfrage: Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage im Juni 2024 unter 301 Teilnehmern der von uns betriebenen Börsensimulation und Lernplattform informunity.

Anlegerhinweise: Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Vergangene Performance ist zudem kein Indikator für die zukünftige Performance. Eine Investition ist mit Risiken verbunden und kann zu einem Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Weitere Risikohinweise im Disclaimer.

Balthasar Becker
, 19. Juni 2024

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